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Editorial

Philippe Jemmely, Direktor

Die Corona-Pandemie verschwindet langsam aus den Gesundheitsindikatoren, dafĆ¼r wird die Welt von einer Serie von Negativereignissen weiterhin in Atem gehalten. Einige davon erweisen sich als veritable Katastrophen, die zahlreiche Unsicherheiten mit sich bringen, sowohl im wirtschaftlichen als auch im geopolitischen Umfeld. Die Klimafrage bleibt beunruhigend und vor allem dringend. In solchen Zeiten ist es wichtig, den Kurs im Auge zu behalten. Wir mĆ¼ssen unseren Willen bekrƤftigen und unser Ziel dezidiert weiterverfolgen, uns nachhaltig zu entwickeln. Ein Quartier zu denken heisst, es schon heute in das urbane Leben von morgen zu integrieren. Wir mĆ¼ssen Mut zeigen ā€“ der Kompromiss ist allzu oft eine Lƶsung, die in der Vergangenheit verhaftet ist.

Das Jahr 2022 ist ein SchlĆ¼sselmoment fĆ¼r das Quartier bluefactory: Das GebƤude B ist das erste dauerhafte und nachhaltige Bauwerk, das auf dem GelƤnde erstellt wird. Seit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine im Februar stellt der markante Preisanstieg bei Baumaterialien eine echte Herausforderung fĆ¼r die BFF AG dar. Wir gehen mit der gebotenen Umsicht vor, um die Dauerhaftigkeit des Komplexes ā€“ aber auch der Infrastruktur und der Projekte fĆ¼r die urbane Renaturierung, die den Ɯbergang zu Netto-Null-Emissionen sicherstellen sollen ā€“ gewƤhren zu kƶnnen, der fĆ¼r KMU, Scale-ups und Start-ups zur VerfĆ¼gung stehen soll.

Der Jahresbericht 2022 beleuchtet verschiedene Projekte in den Bereichen Bau, nachhaltige Entwicklung und Kreislaufwirtschaft, aber auch AktivitƤten, die fĆ¼r Leben im Quartier sorgen. Ich hoffe, Sie finden ein paar freie Minuten, um sich ein Bild davon machen zu kƶnnen, wie unser Alltag aussieht.

Im Fokus

Facts & figures

>400

Anzahl
Stellen

68

Anzahl
Einheiten

44

Anzahl
Unternehmen

11

Kompetenz-
zentren
& Clusters

60’000

GrundflƤche
des Quartiers
in mĀ²Ā (gemƤss KNP)

2’320

Followers

2’992

Followers

10’800

Website users

15’356

Page views

17

Newsletters & press releases

āˆ¼200

Events

Sichtweisen

Das Quartier bluefactory angesichts der klimatischen Herausforderungen

Der Blick von Mirjam Ballmer, Vertreterin
der Stadt Freiburg im Verwaltungsrat

Der Blick von Jacques Boschung,
VerwaltungsratsprƤsidentĀ 

Gemessener Fussabdruck

In Zusammenarbeit mit Climate Services wird jedes Jahr eine Bilanz fĆ¼r den Standort der bluefactory erstellt, die Auskunft Ć¼ber den COā‚‚-Ausstoss gibt. Seit 2015 wurden die COā‚‚-Emissionen pro VZS (Vollzeitstelle) um 50 % reduziert, wƤhrend sich die Anzahl von Personen am Standort in diesem Zeitraum mehr als verdoppelte.

Zwischen 2021 und 2022 produzierte der Standort 229 Tonnen COā‚‚ (+27 %). Dieses Ergebnis lƤsst sich zurĆ¼ckfĆ¼hren auf die Wiederaufnahme der TƤtigkeit nach der Gesundheitskrise und auf eine Erhƶhung der Anzahl von Arbeitsstellen um 10 %. Die MobilitƤt macht den grƶssten Teil des COā‚‚-Fussabdrucks der bluefactory aus. Das Pendeln und die GeschƤftsreisen generieren 90 tCOā‚‚Ā resp. 41 tCOā‚‚. Teilt man die Emissionen auf die einzelnen Einheiten auf, ergeben sich COā‚‚-FussabdrĆ¼cke in einer Spannweite von unter einer Tonne COā‚‚ bis zu 30 tCOā‚‚Ā bei den grƶssten Einheiten. Der obere Emissionsdeckel hat sich im Vergleich zum Vorjahr nicht wesentlich verƤndert. Die Anzahl der VZS hat fĆ¼r den gesamten Standort zwischen 2021 und 2022 von 267 auf 281 zugenommen (+5.1 %). Die Gesamtzahl von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betrƤgt 403. Die Emissionen pro VZS sind von 0.67 tCOā‚‚ auf 0.81 tCOā‚‚ angestiegen (berechnet wurden ausschliesslich Emissionen aus dem Betrieb). Obwohl der Stromverbrauch insgesamt um 7 % zurĆ¼ckging, sind die COā‚‚-Emissionen in dieser Kategorie angestiegen. Das ist zurĆ¼ckzufĆ¼hren auf eine Neubewertung des Emissionsfaktors fĆ¼r Strom aus Wasserkraft, der in der Datenbank des Bundes nun hƶher eingestuft wird. Der Anteil von Strom, der aus Wasserkraft erzeugt wird, betrƤgt in der bluefactory 72 %, wƤhrend die Photovoltaik 27 % beisteuert.

Seit 2022 fĆ¼hrt die BFF SA in Zusammenarbeit mit Climate Services und der HTA-FR die Massnahme E.2.5 des kantonalen Klimaplans Ā«UnterstĆ¼tzung des Ansatzes eines vorbildlichen Quartiers hin zu Netto NullĀ» durch. Das Projekt besteht in der Entwicklung eines umfassenden Ansatzes fĆ¼r das Management von COā‚‚-Emissionen, von der Planungsphase bis zum Betrieb von GebƤuden. Die Arbeit begann mit der Entwicklung von Instrumenten zur Berechnung von Kohlenstoffbudgets und zur Quantifizierung grauer Emissionen von GebƤuden. Die Ɯberwachung der Baustelle vom GebƤude B ermƶglicht es, diese Tools zu testen und die Interaktion mit Unternehmen bei der Erfassung der erforderlichen Daten zu optimieren.

> 400

Total
Arbeitsstellen

299 Tonnen

COā‚‚-Emissionen
total

44%

Mit der MobilitƤt
verbundene Emissionen

23%

Mit grauen Energien
verbundene Emissionen

Milestone des Jahres

Der RĆ¼ckbau als Herausforderung fĆ¼r die Nachhaltigkeit

 

Weil ein Abbruch weniger kostspielig ist und schneller geht, wird er auf Baustellen oft bevorzugt. In einer Welt, in der die Rohstoffe zu einem immer selteneren Gut und die Berge in den MĆ¼llverwertungsdeponien immer hƶher werden, verschƤrfen sich die ƶkologischen und wirtschaftlichen Probleme und fĆ¼hren dazu, dass der RĆ¼ckbau zu einer veritablen Herausforderung fĆ¼r die Nachhaltigkeit wird. Als es darum ging, das GelƤnde fĆ¼r den Bau des Smart Living Lab vorzubereiten, entschied sich die BFF AG, in einem kohlenstoffarmen Quartier, fĆ¼r den RĆ¼ckbau des GebƤudekomplexes 2 und der beiden gelben Garagen, um die Materialien im Sinne einer Kreislaufwirtschaft weiter verwenden zu kƶnnen. Als erstes wurde ein Inventar erstellt, um jene Elemente identifizieren und zurĆ¼ckbauen zu kƶnnen, die sich fĆ¼r ein Recycling eignen. Die sorgfƤltig durchgefĆ¼hrte Demontage ermƶglichte es, ein Maximum an Material zurĆ¼ckzugewinnen und ihm ein zweites Leben zu verschaffen. Es war eine bereichernde Erfahrung, die im unten verlinkten Video zusammengefasst wird.

Neu verwertetes Material, Menge

43 mĀ³

Stahl

32 mĀ³

Blech

25 mĀ³

Stein

10 mĀ³

Holz

17 mĀ³

Beton

Ausblick

Ein funktioneller und zeitloser Rahmen

 

Am Standort wurden schon die ersten Grundsteine gesetzt, nun gilt es, die ersten Ā«GrundhƶlzerĀ» zu legen. Aus den ca. 2000 mĀ³ lokalem Holz, das dem GebƤude B Leben einhauchen wird, wurde im vergangenen September ein 10 Meter hohes Element aus den seismischen Mauern des Treppenhauses als Ā«GrundholzĀ» eingeweiht. Das GebƤude wird hervorstechen dank seiner Fassade aus gebranntem Holz. Das Holzbrennen ist eine Technik, die aus der Antike stammt und vor allem im Land der aufgehenden Sonne praktiziert wurde. Ɯbrigens wird vermutet, dass das althergebrachte Verfahren im letzten Jahrhundert zahlreiche Bauern dazu veranlasst hat, ihre AlphĆ¼tten und Speicher mit Ablassƶl aus ihren Traktoren, vermischt mit Schmierfett, anzustreichen und das Holz so vor Insekten und Unwettern zu schĆ¼tzen. Beim Ā«YakisugiĀ» (wƶrtlich Ā«gebrannte ZederĀ») wird die Ƥussere OberflƤche der Holzlamellen-Wand Ā«flambiertĀ», um ihr einen natĆ¼rlichen und nachhaltigen Schutz zu verleihen. In einer Welt, die sensibilisiert ist auf die ƶkologischen Herausforderungen, stƶsst diese feuerbestƤndige Lƶsung vermehrt auf Interesse, erfordert sie doch weder einen Aufputz noch spezielle Behandlungen und ist resistent gegenĆ¼ber UV-Strahlen, dem hauptsƤchlichen Abnutzungsfaktor. Die Fassade von GebƤude B wird zudem charakterisiert sein von einem nuancenreichen Relief. Horizontale und vertikale Elemente werden sich harmonisch Ć¼berlagern und ein dynamisches Flechtmuster ergeben, das die Durchmischung des Standorts in Bezug auf seine Positionierung, Entwicklung und TƤtigkeiten spiegelt. Mit der ambitionierten und umweltfreundlichen Wahl des Materials und der Konstruktion wird das Innovationsquartier einen sowohl funktionellen als auch zeitlosen Rahmen bieten.

Schaufenster

Ā«Kann nicht, hab ComptoirĀ»

 

Ā«Kann nicht, hab ComptoirĀ», haben die Organisatoren wƤhrend der gesamten Werbekampagne fĆ¼r die Greyerzer Messe allen stƤndig eingehƤmmert. Nach der Pandemiepause wurde der alle vier Jahre durchgefĆ¼hrte Anlass von vielen sehnsĆ¼chtig erwartet ā€“ umso mehr, als der Anlass zu den wichtigsten zƤhlt, die in der Westschweiz stattfinden. Die Messe verzeichnete einen soliden Erfolg: WƤhrend der 10 Ausstellungstage wurden im Espace GruyĆØre in Bulle 90ā€™000 Besucherinnen und Besucher gezƤhlt, die sich bei den ca. 180 Ausstellern und Restaurateuren umschauten.

Die GrĆ¼nderin der Greyerzer Messe, die Junior Chamber International (JCI) Greyerz, bot an ihrem Stand zahlreiche AktivitƤten, darunter die 4P, insbesondere aber eine ƶffentliche Bar und einen Raum, der fĆ¼r Unternehmens-ApĆ©ros reserviert war. AnlƤsslich der 11. Ausgabe wurde die bluefactory als Ehrengast eingeladen. Die BFF AG nahm diese erstklassige Gelegenheit wahr, um das Innovationsquartier einem grƶsseren Publikum vorzustellen und nƤherzubringen. Das unten verlinkte Video gibt einen Einblick in die Partnerschaft mit JCI Greyerz und die Animationen, die wƤhrend der Messe angeboten wurden.

Front line

Verwaltungsrat

Team

Innovative Akteure

GebaĆ¼de A

Blaue Halle
wood-iD
NeighborHUB

Maison du gardien

Jahresbericht 2022

Jahresbericht 2021

Jahresbericht 2020

Jahresbericht 2019

Jahresbericht 2018

Jahresbericht 2017

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