bluefactory gründet für die Umsetzung ihrer Kulturstrategie eine Stiftung
Das Innovationsquartier bluefactory bringt ihr kulturelles Engagement einen entscheidenden Schritt vorwärts. 2026 wird eine Stiftung ins Leben gerufen, um die ambitionierte Kulturstrategie der BFF AG umzusetzen und den langfristigen Fortbestand der Projekte zu sichern. Mit einer eigenen Governance und einem engagierten Team wird diese unabhängige Struktur ein ehrgeiziges Programm an der Schnittstelle von Kunst, Wissenschaft und gesellschaftlichen Herausforderungen auf die Beine stellen und gleichzeitig die Verwaltung und den Betrieb der Kulturräume des Standorts übernehmen, darunter das zukünftige Silo, ein symbolträchtiges Gebäude des Viertels.
BARAKI Architecture & Ingénierie
15/10/2025

2026 wird die bluefactory mit der Schaffung einer rechtlichen Struktur für ihre künstlerischen und kulturellen Aktivitäten ein neues Kapitel ihrer Geschichte aufschlagen. Die Struktur wird die Rechtsform einer Stiftung annehmen. Ihre Aufgabe wird es sein, die Gesamtheit der kulturellen Aktivitäten des Viertels zu entwickeln, zu organisieren und zu fördern und gleichzeitig neue Finanzierungsmöglichkeiten zu eröffnen. Die Stiftung wird sich auf einen Stiftungsrat stützen, in dem Persönlichkeiten aus Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft vertreten sein sollen. Sie wird zudem auf die Unterstützung eines operativen Teams zählen können, das von der BFF SA unabhängig ist. Die Stiftung wird ein Programm mit Projekten anbieten, die Kunst und Wissenschaft miteinander verknüpfen. Gleichzeitig wird sie die Verwaltung und den Betrieb bestehender und künftiger Kulturräume sicherstellen, darunter das Silo, das Flaggschiff des Standorts (vgl. Infobox weiter unten). Die Stiftung wird anfangs nächsten Jahres gegründet und aus verschiedenen Finanzierungsquellen (privat, öffentlich und halböffentlich) gespeist.
Eine vollwertige Kulturinstitution
Von Anfang an hat sich bluefactory als Anregerin von kulturellen Innovationen etabliert und bietet, basierend auf einem partizipativen Ansatz, einen fruchtbaren Boden für multidisziplinäre Projekte. Diese Form der «Permakultur» hat die Lancierung künstlerischer und sozialer Initiativen gefördert. Letztere wurden getragen von lokalen und internationalen Künstlerinnen und Künstlern, die von flexiblen und vorteilhaften Aufnahmebedingungen profitierten, die zum Experimentieren einluden. Auf den gesammelten Erfahrungen aufbauend hat das Kulturmanagement der BFF SA eine vertiefte Analyse vorgenommen und eine neue Strategie definiert, die dem Willen Ausdruck verleiht, die Kultur in der bluefactory als interdisziplinäres, Kunst und Wissenschaft verbindendes Labor weiter zu konsolidieren.
Die neue Strategie steht voll und ganz im Einklang mit der in der Charta für die Nutzung des Standorts bluefactory angestrebten Vision, insbesondere in Bezug auf die Räume für kulturelle und künstlerische Aktivitäten, und stimmt überein mit den strategischen Ausrichtungen der Kulturpolitik des Bundes (Kulturbotschaft 2025-2028), des Kantons Freiburg (Revision des KAFG) und der Stadt Freiburg (KULTUR2030). Sie unterstützt und ermutigt Künstlerinnen und Künstler insbesondere in ihrer Tätigkeit als «Entrepreneur» und als Forscherinnen und Forscher, gleichzeitig begegnet sie deren Professionalisierung mit Wertschätzung.
Die vom Verwaltungsrat der BFF SA genehmigte neue Strategie zielt darauf ab, die bluefactory-Kultur nachhaltig zu positionieren und ihr eine starke Identität zu verleihen. Sie wird hybride Projekte an der Schnittstelle von Kunst, Wissenschaft und experimentellem Wirken fördern und die Kultur als Hebel für gesellschaftlichen Wandel positionieren. Sie wird ihren Platz an dieser Schnittstelle mit Nachdruck einnehmen und gleichzeitig einen nationalen und internationalen Anspruch formulieren.
Dauerhafte Räume für die Kultur
Nach einer Phase des Experimentierens in Räumlichkeiten, die nur temporär zur Verfügung standen, wird die Entwicklung von ständig verfügbaren Kulturveranstaltungsorten, die den Bedürfnissen des künstlerischen Sektors entsprechen, zu einer Priorität. So soll das Silo im kulturellen Angebot des Quartiers eine zentrale Rolle spielen. Es wird durch weitere Räume ergänzt werden (entsprechende Überlegung sind am Laufen), um die langjährigen kulturellen Partnerschaften – wie etwa jene mit dem SMEM – fortsetzen zu können. Alle diese Veranstaltungsorte müssen geplant, eingerichtet oder renoviert werden, um nicht nur Arbeitsbedingungen zu bieten, die den Bedürfnissen der künstlerischen Forschung und des künstlerischen Schaffens entsprechen, sondern auch, um Publikumssegmente unterschiedlicher Herkunft aufnehmen zu können. Als Katalysatoren der sozialen Kohäsion werden diese Räume zu Orten des Austauschs und des Dialogs zwischen Künstler:innen, Forscher:innen, Mieter:innen am Standort, Besucher:innen sowie Zuschauer:innen. Sie werden dadurch die Identität der bluefactory als Drehscheibe für interdisziplinäre künstlerische Innovation stärken und die Integration des Quartiers in die übrige Stadt, in den Kanton und in die Schweiz fördern.
Ein Kulturmodell
Mit dieser Strategie will die BFF SA in Zusammenarbeit mit den öffentlichen Körperschaften ihrem kulturellen Engagement eine nachhaltige Struktur verleihen. Mit der neuen Struktur wird eine klare Absicht verfolgt: die Kultur in der bluefactory zu einem interdisziplinären künstlerischen Innovationstreiber für die Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen zu machen. In Ergänzung zu den bestehenden kulturellen Angeboten im Kanton Freiburg will das Quartier einen einzigartigen und mutigen Ansatz entwickeln. Das Ziel: einen lebendigen, offenen und nachhaltigen Ort zu schaffen, der Entdeckungen, Praktiken, die Kunst, Wissenschaft und Experimentieren miteinander verknüpft und neue Formen der Zusammenarbeit fördert.
Ein Motor für interdisziplinäre kulturelle Innovationen
Der kulturelle Ansatz von bluefactory zielt darauf ab, interdisziplinäre künstlerische Innovationen aus allen Bereichen zu fördern. Ein die Forschung(en) begleitendes Programm wird Künstler:innen und Wissenschaftler:innen von nah und fern dazu ermutigen, ihre Praxis auf den Prüfstand zu stellen und die jeweiligen Forschungsgebiete gegenseitig zu bereichern. Die Struktur wird ein günstiges Umfeld für Forschung und Kreation im Einklang mit der Entwicklung des Standorts und den Besonderheiten der Räume bieten.
In ihrer Strategie versteht sich die bluefactory als anerkannter Experimentierort, der in Partnerschaft mit weiteren Kulturinstitutionen den Austausch zwischen der schweizerischen und der internationalen Szene vertieft. Die Kulturvermittlung wird dabei eine wesentliche und übergreifende Rolle spielen, indem sie den Zugang zur Kultur erleichtert, die Beteiligung des Publikums anregt und Räume für den Dialog über Werke, künstlerische Praktiken und das kulturelle Erbe öffnet.
Das Silo bildet das Zentrum der künstlerischen Forschung
Das Vorprojekt «Silo» ist aufgegleist. Es schliesst an die Begleitstudien an, die 2023 durchgeführt wurden mit dem Ziel, dem symbolträchtigen und in der bluefactory am prominentesten hervorstechenden Gebäude wieder eine starke Identität zu verschaffen. Das Projekt der BARAKI architecture & engineering GmbH überzeugte das Expertenkollegium einhellig mit seiner Rationalität und der Flexibilität der vorgeschlagenen Nutzungen. In ihrem Vorschlag behält die Gewinnerin des Wettbewerbs die monolithische Struktur des Silos bei und öffnet es gleichzeitig zu seiner Umgebung hin. Das Projekt sieht vielseitig gestaltete Räume vor, die es ermöglichen, ein abwechslungsreiches und für ein breites Publikum zugängliches Kulturprogramm anzubieten. Als echte Touristenattraktion soll das Silo zu einem Ort der Begegnung, des künstlerischen Austauschs und der interdisziplinären Wertschätzung werden. Die oberen Geschosse sind für die Restauration und die Durchführung von Anlässen vorgesehen. Die Einweihung des Gebäudes ist für frühestens 2030 geplant.
BFF SA
Ziel der 2014 gegründeten BFF SA ist es, das CO2-arme Innovationsviertel bluefactory zu entwickeln, aufzubauen, zu betreiben und zu beleben. Im Innovationsviertel sind heute 700 Personen in ca. 70 Einheiten (KMU, Startups, universitäre Forschungsinstitute und innovative Akteure) tätig. bluefactory fördert die Prinzipien der nachhaltigen Entwicklung und der Kreislaufwirtschaft.
Copyright ©bluefactory. All rights reserved. – Fait avec le par Up to you